Ein Kreisdiagramm deutet die unterschiedliche Verteilung von Museen an. Es ist ein Teaser mit unvollständigen Zahlen. Audio-Cult Statistik basierend auf Daten vom Deutschen Museumsbund

Aktuelle Studie: Das Museum im Vergleich zu anderen Institutionen

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Lucas Hagin
2. Juli 2024


Das Institut für Museumsforschung hat eine Studie zum Vertrauenspotenzial von Museen in Deutschland veröffentlicht. Wie viel Vertrauen genießen Museen im Vergleich zu anderen Institutionen? Museumsmitarbeiter:innen dürften sich freuen.

Studie zeigt: Das Museum genießt großes Vertrauen

Den Befragten wurden die 11 Items randomisiert angezeigt, und sie konnten jeweils einen Vertrauenswert zwischen 1 und 10 angeben. Der Gesamtdurchschnitt aller abgegebenen Bewertungen für sämtliche Items beträgt 5.7.

Eine Grafik zeigt eine Skala von 1-10 auf der Y Achse und unterschiedliche Institutionen, Kategorien des persönlichen
Umfelds auf der X Achse. 
Die Kategorien reichen von öffentlich-rechtlichen Medien, über Kirchen und Religionsgemeinschaften bis hin zu Wissenschaftlerinnen.

Demnach werden Museen nach Familie und Freunden auf Platz 2 als besonders vertrauensvoll eingeschätzt.
Auszug aus der Studie "Das verborgene Kapital: Vertrauen in Museen in Deutschland", 2024.

Museen genießen im persönlichen und institutionellen Umfeld das höchste Vertrauen nach Familie und Freunden und vor Wissenschaftler:innen und Medien. Sie erzielen die höchsten Vertrauenswerte unter allen öffentlichen Einrichtungen.

Eine Grafik zeigt eine Skala von 1-10 auf der Y Achse und unterschiedliche Museumsarten auf der X Achse. Demnach werden Naturkunde, Wissenschaft und Technikmuseen besonders vertrauensvoll wahrgenommen.
Auszug aus der Studie "Das verborgene Kapital: Vertrauen in Museen in Deutschland", 2024.

Welche Museen sind besonders vertrauenswürdig? Museen für Wissenschaft und Technik sowie Botanische Gärten stehen an der Spitze der Vertrauensskala, dicht gefolgt von Naturkundemuseen. Kunstmuseen spiegeln den Durchschnitt wider.

Warum sind Museen wichtig?

Wir benötigen gesellschaftliches Vertrauen, um in komplexen Gesellschaften zusammenzuleben. Ohne Vertrauen ist Demokratie nicht möglich – und Museen besitzen das Potenzial, das gesellschaftliche Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Dies zeigt einmal mehr welche Verantwortung Museen und Wissenschaftler:innen tragen.

Wie häufig gehen Menschen ins Museum?

Die aktuelle Umfrage untersuchte auch die Besuchshäufigkeit in den letzten 12 Monaten. Hier die wichtigsten Zahlen:

👉 6,0 % waren mindestens einmal im Quartal im Museum
👉 35,1 % hat mindestens einmal ein Museum betreten
👉 47,7 % waren in den letzten 12 Monaten nicht im Museum
👉 5,3 % der Befragten gehen gar nicht in Museen

Die Autorinnen der Studie stellen fest, dass Museen einen Vertrauensvorschuss genießen: Selbst bei Menschen, die nicht ins Museum gehen, erzielen die Museen ein hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit. Dennoch erkennen Sie gewisse Muster: Je höher die Besuchshäufigkeit, desto höher auch die angegebenen Vertrauenswerte.

Die Forscherinnen drücken es vorsichtig aus: Doch die Schlussfolgerung aus den Daten ist, dass Museen bereits gute inhaltliche Arbeit leisten, um ihr Stammpublikum zu erreichen. Allerdings besteht die Herausforderung darin, Gelegenheitsbesucher:innen häufiger ins Museum zu locken (und möglicherweise auch Menschen die "nie" ins Museum gehen, zu überzeugen).

Verantwortung übernehmen: Museen im digitalen Zeitalter

Auf den Vorschusslorbeeren ausruhen ist sicherlich keine Option. Wir brauchen innovative Ansätze, um Museen noch attraktiver zu machen – und guter Arbeit um dem Vertrauen gerecht zu werden. Während wir uns gesamtgesellschaftlich in einem Umbruch befinden, können Museen Verantwortung übernehmen und sicherstellen, dass Sie auch in Zukunft relevant bleiben.

Patrick Karpiczenko beschrieb es in einem Beitrag zu Kultur und Künstlicher Intelligenz kürzlich folgendermaßen: "Denn wer die Transformation verschläft, kann sie nicht mitgestalten und wird am Schluss vor vollendete Tatsachen gestellt."

Quelle: Institut für Museumsforschung (Kathrin Grotz, Prof. Dr. Patricia Rahemipour)

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